Schon von Anfang an fand ich folgende Eigenschaften des K-Serien-Motors im MG-F etwas störend:
- der Motor hängt nicht sehr spontan am Gas, die Gasannahme erscheint
träge,
- ob man nun Vollgas gibt oder überhaupt kein Gas, der Motor klingt
fast immer gleich und erscheint dadurch etwas "tot",
- der Klang ist zwar ab 5000 U/min ganz nett, aber eben doch nicht
so ganz Sportwagen-mässig,
- Power kann man nie genug haben ;-)
Betrachtet man sich nun die serienmäßige Ansauganlage des
F,
so sieht man, daß der arme Motor seine Luft durch ewig lange und
verwinkelte Rohre, einen Resonanzkasten und schließlich durch den
üblichen, strömungsungünstigen Papierfilter ansaugen muß.
Die Strömungswidrigkeit dieses Systems kann man sich gut vorstellen.
Schon bevor ich den F bekam habe ich mich näher mit sogenannten
offenen Sport- oder Rennluftfiltern beschäftigt. Diese sind oft konisch
oder zylindrisch, bestehen in den meisten Fällen aus Baumwolle (manche
auch aus Schaumstoff) und ermöglichen es dem Motor, seine Luft direkt
aus der Umgebung anzusaugen. Die Vorteile sind, daß der Motor nun
wesentlich freier atmen kann, weniger Energie wird aufgewandt, um die Luft
anzusaugen, mehr Luft und damit mehr Sauerstoff gelangt in die Zylinder,
dadurch kann mehr Treibstoff beigemischt werden und die Leistung steigt.
Durch die kürzeren Wege reagiert der Motor spontaner auf Gasbefehle
und ganz nebenbei gibt 's auch noch einen wirklich tollen Klang! Beachten
muß man allerdings, daß der Filter bei der Mittelmotoranordnung
im MG-F die ganze heiße
Luft des Motorraums ansaugen würde, was unbedingt zu vermeiden ist,
einerseits wegen der höheren thermischen Belastung für den Motor
und damit höherem Risiko für einen Zylinderkopfdichtungsschaden,
und andererseits, weil die gewonnene Leistung durch die geringere Dichte
der heißen Luft wieder verloren ginge. Zu vermeiden ist dies durch
eine anständige Kaltluftzufuhr, doch dazu später. Angesichts
der theoretischen Vorteile mußte also so ein Ding für meinen
F
her!!! Ich schaute mich auf dem Markt um und entschied mich schließlich
für einen Twin-Air Filter von der englischen Firma BMC. Die Vorteile
dieses Filters gegenüber den anderen ist, daß er eine noch größere
Filterfläche bietet, da er zusätzlich mit einem zweiten konischen
Filtereinsatz im Deckel ausgestattet ist und auch von den Grundabmaßen
die anderen klar übertrifft. Der einzige Nachteil ist, daß er
deutlich mehr kostet, aber Qualität hat halt seinen Preis!
Der Einbau des Filters gestaltete sich etwas schwierig, da ich den
Filter nicht direkt auf dem Ansaugstutzen befestigen wollte. Der Filter
verwirbelt die Luft etwas, was eine ungleichmäßige Zylinderfüllung
zur Folge hätte, wenn man der Luft nicht einen gewissen Weg zur "Beruhigung"
geben würde. Deshalb ist es wichtig, ein Distanzrohr zwischen Filter
und Drosselklappengehäuse zu setzen. Das original Gummirohr, welches
zwischen Drosselklappe und Filterkasten lag, bot sich dazu geradezu
an, jedoch brauchte ich jetzt noch ein Verbindungsstück, um den Filter
daran anzuschließen. Dies fand ich in Form eines schwerentflammbaren
HT-Rohrs aus dem Baumarkt, was ich auf die entsprechende Länge kürzte.
Das Problem, was ich jetzt noch habe, ist, daß der Filter so groß
ist, daß er nur an einer Stelle in den Motorraum paßt, ungünstigerweise
so, daß das Gummirohr nun etwas geknickt ist, also alles andere als
optimal :( Abhilfe schaffen will ich nun, indem ich von einem zweiten solchen
Gummirohr die gewinkelten Endstücke abschneide und durch ein zweites
HT-Rohr so verbinde, daß der Filter in der alten Lage bleibt, der
Motor aber auf geradem Wege ungehindert ansaugen kann. Demnächst werde
ich hier alles auf Photos veranschaulichen.
Die Kaltluftzufuhr erachte ich aus den oben beschriebenen Gründen
für sehr wichtig und habe mir deshalb viel Mühe damit gegeben.
Ein flexibles Kunststoffrohr habe ich in den linken Seiteneinlass hinter
der Fahrertür gelegt und auf den Filter gerichtet. Da ich mir aber
über die Wirksamkeit diese Lufteinlasses nicht ganz sicher bin, habe
ich noch ein zweites Rohr unter dem Wagen (an der hinteren Zugstrebe) so
befestigt, daß es direkt in den Fahrtwind zeigt. Das andere Ende
habe ich in den Deckeleinlaß meines Filters gelegt, so daß
die Luft direkt hinein geblasen wird.
Der Fahreindruck überzeugt so vollkommen. Schon bei mittleren
Drehzahlen hat man den Eindruck von mehr Leistung, was sich erst recht
im oberen Drehzahlbereich bestätigt. Der Motor dreht so frei, willig
und kraftvoll aus, wie noch nie. Gasbefehle werden nun um ein vielfaches
spontaner umgesetzt, der Motor hängt regelrecht bissig am Gas und
der Klang ist für meinen Geschmack ein Genuß. Es klingt nicht
nach einem gewöhnlichen Sportauspuff sondern wirklich nach Motor,
von dumpf schlürfend bis zum metallisch harten NASCAR-Sound, wie man
ihn sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Laut ist er allerdings schon geworden,
aber nur, wenn man die Drosselklappe entsprechend öffnet. Mit gefühlvollem
Gasfuß ist der Wagen auch nach wie vor noch leise und unauffällig
zu bewegen, was auf Langstrecken durchaus von Vorteil ist!
Meiner Meinung nach ist so ein Sportluftfilter mit dem Splitter zusammen
das Beste, was man für seinen MG-F
tun kann. Relativ wenig Geld macht hier aus dem F
das, was er sein soll: ein Auto, das bei jeder noch so kleinen Fahrt ein
breites Grinsen auf das Gesicht der Insassen zaubert!
Inzwischen habe ich das Ansaugrohr zwischen Filter und Drosselklappe wie oben
bereits beschrieben begradigt. Es gibt nun keinen Knick mehr, so daß die
Luft bestmöglich angesaugt werden kann. Das ganze schaut jetzt so aus:
Daß es noch mal einen spürbaren Leistungsschub gebracht hat, kann ich leider nicht behaupten, aber es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, daß nun alles optimal eingebaut ist!