Zunächst möchte ich etwas zur Theorie sagen, die hinter einem Splitter oder Spoiler steckt.
Der Einfluß der Aerodynamik nimmt mit steigender Geschwindigkeit überproportional zu. Die das Fahrzeug umströmende Luft erzeugt dann nicht nur den größten Teil des Fahrwiderstandes, sondern auch zusätzliche vertikal einwirkende Kräfte, die man je nach Richtung als Auf- oder Abtrieb bezeichnet. Diese Kräfte sind speziell an der Front des MG-Fsehr stark und nach oben gerichtet, erzeugen also Auftrieb und reduzieren die Radlasten der Vorderräder, wodurch sich die Seitenführungs- und Umfangskräfte reduzieren (geringere übertragbare Bremskräfte!!!). In Verbindung mit dem aerodynamisch recht brauchbaren Heck ergibt sich außerdem eine Veränderung der Achslastverteilung, wodurch die Fahrstabilität und das Eigenlenkverhalten negativ beeinflußt werden. Dieser Effekt ist beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten eindeutig spürbar, bereits ab 120 km/h bemerkt man ein "Leichterwerden" der Vorderachse, das Auto fühlt sich schwammig an, läuft nicht besonders stabil geradeaus und ist sehr seitenwindanfällig. Dies verstärkt sich noch mal unheimlich, wenn man, wie ich, des öfteren mit einem Koffer auf dem Heckdeckel unterwegs ist, wo es dann schon wirklich sehr unangenehme Formen annimmt. Um nun diese Kräfte zu minimieren oder sogar in Abtriebskräfte umzuwandeln, versucht man besonders im Rennsport aber auch bei Hochleistungsstraßenwagen, die Luftströmung zwischen Fahrzeugboden und Fahrbahn durch aerodynamische Anbauteile zu beschleunigen, was zu Unterdruck und damit reduziertem Auftrieb führt. Als Beispiel sieht man hier den Mercedes 190 E und den sportlichen Ableger 2.5-16.
Wie in der Graphik deutlich zu erkennen ist, erfährt der Standard 190E, wie auch unser F, eine beträchtliche Auftriebskraft an der Frontschürze.
Durch eine gezielte Änderung dieser lassen sich die Auftriebskräfte nicht nur minimieren sondern sogar deutliche Abtriebskräfte erzeugen, wie das Beispiel des 2.5-16 zeigt. Bei unserem F mit Splitter entsteht ein Staudruck über dem Splitter, der den Wagen nach unten drückt. Dadurch, daß nun auch deutlich weniger Luft unter den Wagen gelangt, wird dort die Strömung beschleunigt, was zu einem zusätzlichen Unterdruck führt.
Als ich im Technik-Forum von Dieter Könnecke von einem Splitter für den MG-F las, schloss ich mich sofort einer Sammelbestellung für ein solches Teil der Firma KH-Assemblies (Krafthaus) an (Adresse unter Zubehör außen auf Dieters Seiten). Zu diesem Zeitpunkt hatte ich wohlgemerkt meinen F noch gar nicht, was verdeutlicht, welche Bedeutung ich diesem Teil zumaß!
Als Auto und Splitter dann endlich da waren und der Splitter montiert war, merkte ich schon auf den ersten Metern, daß die Theorie sich auch in der Praxis bestätigt. Bei 120 km/h lag der Wagen immer noch satt auf der Straße, was sich auch bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit nicht mehr änderte! Auf einmal war es möglich, auch mit Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h, ohne Korrekturen und völlig entspannt langgezogene Autobahnkurven zu fahren, was bis dahin immer etwas "aufregend" war. Die Seitenwindempfindlichkeit hat ebenso deutlich abgenommen und auch mit einem schweren Koffer hintendrauf liegt der Wagen jetzt wie das sprichwörtliche Brett!
Außerdem, aber das ist natürlich Geschmacksache, finde ich die Optik inzwischen unheimlich gut. Nach meinem Geschmack gibt es dem Wagen genau den Schuß Agressivität und Bulligkeit, der bisher gefehlt hat. Jegliche Pummeligkeit und Erinnerungen an japanische Rundlichkeit sind vollkommen verflogen, der Wagen wirkt gespannt und kraftvoll. Also sowohl fahrdynamisch als auch optisch genau das, was der F meiner Meinung nach braucht!