Umbau eines
Leerschalters zur Glatteis/Frost-Warnanzeige für MGF MK2 und MGTF
Folgende Beschreibung erläutert den Umbau eines Leer- oder Dummy-Schalters
(vom MG-F Mk II oder MG-TF) zu einer Glatteis/Frost-Warnanzeige in Verbindung
mit der roten Leuchtdiode eines RDS Thermometers. Ziel ist eine Anzeige
in der identischen Optik der restlichen Schalter. Die Anleitung richtet
sich aufgrund der teilweise etwas kniffeligen Arbeiten an „Hobbybastler“,
die Geduld und Fingerspitzengefühl haben. Der Leerschalter wird dadurch
nur zu einer Anzeige, bekommt jedoch keine Schalterfunktionalität.
Mit noch mehr Bastler-Erfahrung lässt sich jedoch das Ganze sicherlich
noch weiter zu einem funktionierenden Schalter perfektionieren, der z.B.
mit dem Radio gekoppelt den Sender des RDS Thermometers anwählt (für
Profis ;-). Vorab noch: Entschuldigt bitte die größtenteils
miserablen Fotos. Ich hatte den Mindestabstand mit der DigiCam oft unterschätzt
und als alles fertig war, war es leider für eine Wiederholung der
Fotos zu spät :-(
- Benötigte
Materialien:
- RDS Thermometer
mit externer Leuchtdiode für Glatteis-Warnung
[z.B. von Conrad]
RDS-Digital-Thermometer Artikel-Nr.: 854201 - U0 (Also
in the UK at conrad-uk.com
)
- MG-F Mk II
oder MG-TF - Leerschalter (Mat.-Nr.: YXJI00200PMP)
- Instrumentenglühbirne
(12V/1,2 Watt) oder besser weiße Leuchtdiode
- Klarsicht-Kunststoffplatte
oder Kunststoffbox
- Weiße
+ Schwarze Kunststoffplatten
- Lack schwarz
seidenmatt (z.B. Modellbaufarbe von Revell oder auch aus der Sprühdose,
in die Kappe gesprüht)
- Benötigtes
Werkzeug:
- Mini-Bohrmaschine
(Dremel, o.ä.)
- Skalpell
oder sehr scharfes feines Messer zum Gravieren
- Feiner Bleistift
(z.B. Druckbleistift) zum Anzeichnen
- Uhrmacher-Feilen
rund (Spitze Durchmesser < 1,5mm) und flach (maximal 1,5mm
hoch)
- Feine Säge
zum Schneiden des Plastiks (Messer mit ausreichendem Nachdruck
geht auch ;-)
- Pinzette
- Klebstoff
(möglichst stark klebend, beachtet jedoch, das Sekundenkleber
evtl. zu weißlichen Verfärbungen des Klarsichtkunststoffs
führen kann)
- Lineal
- Flexibles
gerades Stück Kunststoff zum Anzeichnen von Linien auf gekrümmter
Schalteroberfläche
- Feiner Pinsel
Bauanleitung
- Im Fahrer-Fußraum
das Kunststoff-Dreieck seitlich an der Mittelkonsole mit der Fußraumleuchte
an den 2 Schrauben lösen und vorsichten nach unten und nach vorne
Richtung Pedale herausziehen. Angesteckt lassen und so hindrehen,
dass das Licht in den nun zugänglichen Bereich hinter der Mittelkonsole
leuchtet. Leerschalter von innen vorsichtig herausdrücken. Den
Stecker von einem weiteren funktionellen Schalter (z.B. Heckscheiben-Heizung
oder Nebelschlussleuchte) abziehen und diesen ebenfalls von innen
herausdrücken. Diesen brauchen wir als Vorlage. Folgendes Bild
zeigt links den funktionellen Schalter, mitte und rechts jeweils einen
Leer- oder Dummy-Schalter (ersterer mit entferntem Druckknopf).
- Zum Entfernen
des Druckknopfes am Leerschalter müssen auf einer Seite oben
und unten vorsichtig jeweils ein dünnes Messer oder Skalpell
(d.h. man benötigt zwei) unter die seitlichen Haltelaschen geschoben
werden. Dann über die zwei kleinen Haltenasen anheben und den
Knopf vorsichtig (!) zur noch befestigten Seite herunterziehen. Dies
erfordert etwas Fingerspitzengefühl, um die dünnen Laschen
nicht zu zerbrechen. Wie man nun erkennen kann, besteht der entfernte
Schalterknopf aus weißem Kunststoff, der lediglich schwarz lackiert
ist. Bei genauer Betrachtung stellt man am funktionellen Schalter
fest, dass dies genauso ist, nur dass das Symbol mit einer Schablone
vor dem Lackieren abgedeckt wurde.
- Ziel: Anbringen
eines Leuchtstreifens für die RDS Thermometer-Leuchtdiode im
Leerschalterknopf, Anbringen eines Schaltersymbols und Einbau einer
Schalterbeleuchtung. Zum Anbringen des beleuchteten Schaltersymbols
gibt es zwei Möglichkeiten:
A) Vorsichtiges
Abschleifen der Schwarzen Lackierung auf dem Schalterknopf und
Anfertigung einer Schablone für das Symbol, über dem
der Schalterknopf erneut schwarz lackiert wird. Vorteil: Das Symbol
wird abhängig von der Genauigkeit der Schablone exakter.
Nachteil: Durch das Abschleifen geht ggf. die Oberflächenstruktur
des Schalters verloren und wenn die Lackfarbe und dessen Glanz
(seidenmatt) nicht absolut identisch mit dem Originalton sind,
fällt der Schalter als unterschiedlich im Vergleich zu den
anderen auf.
B) Das Symbol wird auf dem Schalterknopf angezeichnet und vorsichtig
mit einem Skalpell „eingraviert“ bzw. eigentlich der
schwarze Lack nur weggeschabt. Diesen Weg habe ich gewählt
und werde ihn im Nachfolgenden beschreiben. Vorteil: Die Original-Textur
des Schalterknopfes bleibt erhalten: Nachteil: Erfordert eine
sehr ruhige Hand, Ausrutscher beim „Gravieren“ sind
nicht schön und müssen mit einem passenden Lack (z.B.
Modellbau-Farbe von Revell, Schwarz seidenmatt) wegretuschiert
werden.
- Wir nehmen jetzt
vom funktionellen Schalter alle notwendigen Maße (Größe
und Position des Leuchtstreifens und des Symbols) und übertragen
zunächst nur den Leuchtstreifen mit Lineal und Bleistift auf
den Leerschalterknopf. Am besten hierzu den funktionellen Schalter
und den Leerschalter nebeneinander legen und mit dem Lineal die Position
des Leuchtstreifens anzeichnen (hierzu habe ich den Leerschalterknopf
nochmal auf die Schalterhülse aufgesetzt und beide Schalter im
Schraubstock vorsichtig direkt nebeneinander eingespannt). Das Anzeichnen
sollte vorsichtig geschehen, um die schwarze Lackierung nicht zu beschädigen.
- Hier die
wesentlichen Maße:
- Schalterhöhe:
25,5 mm (1 inch)
- Schalterbreite:
15 mm
- Leuchtstreifenhöhe:
~1,5 mm (0,05 inches
- Leuchtstreifenbreite:
~8 mm (0,25 inches)
- Symbol
Durchmesser (d.h. Höhe & Breite): 8 mm (ermittelt
aus dem Vergleich aller Schaltersymbole) – brauchen
wir erst später
- Symbolplatzierung
auf dem Schalter: Absolut zentriert, sowohl horizontal (Mittelpunkt
bei 7,5 mm) als auch vertikal (Mittelpunkt bei 12,25 mm).
Mindestabstand zwischen Symbol und Leuchtstreifen ist jedoch
4 mm – brauchen wir erst später
Das Ergebnis sollte
so aussehen:
- Nun wird mit
dem Minibohrer und einem geeigneten Bohrer (Ø 1mm) oder besser
einem Gravierer (Bohreinsatz mit kleiner Gravierkugel am Ende, ebenfalls
Ø 1mm) der Leuchtstreifen vorsichtig durchgebohrt. Der Gravierer
erlaubt eine bessere Annäherung an den Rand. Am besten vor dem
Bohren im eigentlichen Schalterknopf zuerst in einem anderen Stück
Plastik Probe bohren, um zu sehen, wie groß das Loch wird; es
darf nicht breiter als max. 1,5 mm sein!
- Der Rest der
Öffnung wird mit den Uhrmacherfeilen vorsichtig von innen (!)
herausgefeilt. Von innen verhindert ein Ausrutschen mit der Feile
die Beschädigung der Schalteroberfläche. Zuerst mit der
flachen Feile die Öffnung oben und unten begradigen und auf die
korrekte Höhe auffeilen und anschließend mit der runden
Feile die Breite und gerundeten Leuchtstreifen-Enden anpassen. Immer
wieder mit dem funktionellen Schalter vergleichen bis alles passt.
Resultat sieht dann
so aus:
- Nun den Innenrand
der Leuchtstreifenöffnung von innen vorsichtig mit dem schwarzen
Lack und dem Pinsel anmalen (soll ja nicht weiß durchscheinen).
Farbreste an der Außenseite sofort mit Küchenrolle o.ä.
wegwischen. Gut trocknen lassen.
- Als nächstes
fertigen wir den Klarsicht-Kunststoffeinsatz für den Leuchtstreifen
an. Hierzu eine geeignete Plastikbox mit ausreichender Wandstärke
von min. 1,5 mm hernehmen (z.B. Schraubenboxen, o.ä.). Ich hatte
eine, bei der idealerweise sogar ein Rand von benötigter Breite
hervorstand. Ein kleines Stück herausschneiden (ca. 9 mm breit)
und so zurechtfeilen, dass es genau in die Öffnung passt und
plan mit der Schalteroberfläche abschließt. Hierzu muss
die Außenseite des klaren Kunststoffs auch leicht abgerundet
entsprechend der Schalterfläche gefeilt werden, wodurch es von
seiner Klarheit verliert. Das macht aber nichts, da der Leuchtstreifen
beim Original auch matt ist. Mit einem feinem Schleifpapier kann die
Oberfläche entsprechend noch angepasst werden:
- Fertigen Leuchtstreifen
vorsichtig mit Hilfe der Pinzette von innen einkleben.
- Als nächstes
wird das gewünschte Symbol auf den Schalterknopf aufgezeichnet.
Hierzu wird zuerst die genaue Mitte des Schalters mit Bleistift angezeichnet
(siehe oben genannte Masse). Von diesem Mittelpunkt links, rechts,
oben und unten jeweils 4 mm weg einen kleinen Strich als Begrenzung
oder Randmarkierung anzeichnen (wird später wieder weggewischt),
damit die 8 mm Durchmesser des Symbols eingehalten werden. Nun das
gewünschte Symbol mit dem Lineal oder der weichen geraden Schablone
innerhalb dieser Ränder absolut exakt aufzeichnen, so wie es
später herausgraviert werden soll. Das von mir entworfene Motiv
hatte den Mk I Klimaanlagenschalter als Vorbild (ist nur ein Vorschlag):
- Jetzt kommt
der schwierigste Teil, nämlich das Gravieren des Symbols. Ich
habe zunächst mit der geraden Schablone die Ränder der blockförmigen
Linien ganz vorsichtig mit dem Skalpell angeritzt. Dann wird mit der
Skalpellspitze die Farbe innerhalb der Linien ebenso vorsichtig (ich
glaub „vorsichtig“ wird zu meinem Lieblingswort ;-) einfach
weggeschabt, bis der weiße Kunststoff zum Vorschein kommt. Hierzu
braucht man nicht viel Druck, muss jedoch darauf achten, nicht abzurutschen
oder über die Linienränder herauszukommen. Mir ist das trotzdem
ein paar Mal passiert, so dass ich die Dicke der Linien nachträglich
erweitert habe um die „Ausrutscher“ zu kaschieren. Das
Ganze muss so lange gemacht werden, bis die Flächen absolut weiß
sind und keine Reste schwarzer Farbe innerhalb der Linien mehr zu
sehen sind. Abschließen mit einem feuchten Tuch die Oberfläche
sauber wischen.
Wenn das geklappt hat, dann sollte der Schalter von außen fertig
sein und etwa so aussehen:
- Nun muss innen
einen Trennwand eingebaut werden, die das Licht der Schalterbeleuchtung
nicht aus dem Leuchtstreifen heraus scheinen lässt und umgekehrt,
so dass das Blinken der Frostwarn-Leuchtdiode nicht im Symbol zu sehen
ist. Hierzu wird ein viereckiges Stück schwarzer Kunststoff (oder
schwarz bemalter Kunststoff) so zurechtgeschnitten, dass er genau
in den Schalterknopf passt und letzterer auch noch auf die Schalterhülse
wieder draufpasst:
- Danach das Kunststoffteil
so einkleben, dass das Symbol nicht von innen verdeckt wird und bei
der beleuchteten unteren Hälfte des Schalterknopfes komplett
leuchten kann, jedoch die Diode in den oberen Abschnitt auch noch
hineinpasst (ich musste hierzu das Teil etwas schräg einkleben):
Zum Schluss kommt die Schalterbeleuchtung, für deren Aufnahme in
der Schalterhülse zwei Kunststoffringe (beide stammen von der LED
Einfassung des RDS Thermometers) eingeklemmt wurden (siehe Bild unten).
Für die Beleuchtung habe ich eine kleine Glühbirne (12V/1,2
Watt) wie jene für die Instrumentenbeleuchtung gewählt, bei
der ich die Kontaktdrähte geradebog und vorsichtig jeweils ein
Kabel angelötet und anschließend das Ganze mit einem hitzefesten
2-Komponenten-Kleber isoliert hab:
- Gleich vorab:
Das war nicht die beste Lösung, und zwar aus 2 Gründen:
Die Glühbirne wird relativ warm (spürt man an der Mittelkonsole)
und sie ist zu hell für den Schalter. Ich hatte nur nicht den
Mut, einen der funktionellen Schalter aufzumachen und nachzusehen,
was darin für ein Leuchtmittel verwendet wird, aus Angst, ich
könnte ihn beschädigen (mit 22 Euro teuer genug sind die
Teile ja). Wer sich also traut…
Ansonsten ist meines Erachtens die bessere Alternative, eine weiße
Leuchtdiode zu verwenden. In meinem Fall (wird bei der Leuchtdiode
je nach deren Leuchtkraft evtl. auch nötig) musste ich einen
kleinen Kunstgriff anwenden, um die Lichtintensität den restlichen
Schaltern anzupassen: Auf die Innenseite des Schalterknopfes werden
eine oder mehrere dünne Plättchen weißer Kunststoff
eingeklebt, und zwar so viele, bis der Schalter nicht mehr so hell
leuchtet (mehrere Lagen Papier gehen auch, nur in Kombination mit
der heißen Glühbirne würde ich es nicht empfehlen…
wer will schon seinen MG wegen einem Schalter abfackeln… obwohl
man sich als Spitzenverdiener sicher für die gleiche Arbeitszeit
locker wieder einen MG kaufen kann *gg*). Hier muss man am besten
im Auto in einer Garage oder bei Dunkelheit den neuen Schalter mit
den restlichen Schaltern im Wagen vergleichen (entweder die Glühbirnenkabel
in einen anderen Schalteranschluss für die Instrumentenbeleuchtung
stecken oder z.B. eine Motorradbatterie verwenden). Es kann sein,
dass man einige Kombinationen aus verschieden dicken Lagen Kunststoff
oder Papier „spielen“ muss, bis die Leuchtintensität
subjektiv stimmt.
- Zum Schluss nur
noch die richtigen Instrumenten-Beleuchtungskabel an einem der anderen
Schalter (z.B. Fensterheber) mit einem Durchgangsprüfer abgreifen
(Strom fließt nur, wenn das Licht eingeschaltet wird) und an
diesen die Kabel der neuen Schalterbeleuchtung anlöten und abisolieren.
Vorher dem Anlöten/Anschließen sicherstellen, dass die
Kabel der Schalterbeleuchtung und der Leuchtdiode richtig durch die
Schalterhülse und die Schalteröffnung in der Mittelkonsole
gezogen wurden! Dann nach Einsetzen der Diode und der Glühbirne
in die Schalterhülse, letztere OHNE den Schalterknopf in die
Mittelkonsole einsetzen. Dann kann man nämlich notfalls noch
die Leuchtmittel justieren, oder wieder richtig einsetzen, wenn sie
aus ihrer Einfassung rausgerutscht sind. Wenn alles passt, nur noch
den Schalterknopf richtig rum draufdrücken, fertig!
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