Eine der ersten Sachen, die mich am MG-F
gestört haben war, daß sich der Wagen in Kurven immer etwas
schwammig anfühlt. Man fährt zwar ungefähr da lang, wo man
möchte, aber das von mir so geliebte Sportwagengefühl, den Wagen
präzise und auf den Millimeter exakt auf der Staße platzieren
zu können, ist einfach nicht da. Auch bei Lastwechseln weiß
man nie so richtig, woran man ist, selbst auf gerader Strecke kommt beim
Gasgeben und -wegnehmen eine gewisse Schwammigkeit und Unruhe im Heck auf.
Für mich muß ein Sportwagen so scharf und präzise wie ein
Skalpell ;-) sein, eine Eigenschaft, die der F
so wie ich ihn kennengelernt habe, vermissen läßt.
Seitdem ich regelmässig das Technik-Forum
lese und so das Fahrwerk des F
immer mehr verstehe, ist mir klar geworden, wo die Hauptprobleme liegen.
Zum einen ist das die werksseitige Fahrwerkseinstellung und die Originalbereifung,
die meiner Meinung nach einem sportlichen Fahrer alles andere als entgegen
kommt. Mit der Änderung dieser beiden Dinge (s. auch Fahrwerkseinstellung)
habe ich schon einen großen Schritt in die richtige Richtung machen
können.
Zum anderen, und dies ist der entscheidendste
Punkt, ist die Aufhängung beim F sehr weich gelagert, was sehr starke
sog. elastokinematische Effekte nach sich zieht. Um Geräusche und
kleine Vibrationen von Fahrgastraum fern zu halten, wird heutzutage jede
Radaufhängung in Gummibuchsen gelagert. Der Nachteil ist, daß
sich diese Buchsen unter Belastung verformen und das Rad so nie ganz exakt
geführt werden kann. Im Motorsport werden daher feste Metalllagerungen
verwendet, die aber eine zu geringe Lebensdauer und katastrophale Auswirkungen
auf den Fahrkomfort haben. Beim F scheinen diese Gummilager nun besonders
weich ausgefallen zu sein und die Kinematik ist vielleicht auch nicht durchdacht
genug. Wie auch immer, als ich von der Existenz härterer Polyurethanbuchsen
für den MG-F
hörte, wußte ich, daß ich sie unbedingt ausprobieren mußte.
Also schloß ich mich mal wieder einer Sammelbestellung an. Leider
sagte mein Portemonnaie ein deutliches Nein zum ganzen Satz, so daß
ich mich für einen Satz "Tie-Bar-Bushes" entschied, da diese mir die
wichtigsten zu sein scheinen (s. auch auf Dieters
Seite, unter PU-Buchsen die mit einem roten A
gekennzeicheneten). Die "tie-bars", oder auch Reaktionsstreben, haben die
Aufgabe, genau jene Bewegungen der Aufhängung zu kontrollieren, haben
aber selbst das Handicap, sehr weich gelagert zu sein. Diese Lagerung möchte
ich nun härter machen und verspreche mir davon einen deutlichen Zuwachs
an Präzision auf der Hinterachse.
Mit der tatkräftigen Hilfe von Matthias P. ( noch mal vielen Dank
:-) ) habe ich es nun endlich geschafft, die Polybushes einzubauen. Der
Einbau bereitete keinerlei Probleme, schöne Bilder dazu gibt es auf
der Homepage von Olaf !
Und nun zum Fahreindruck: Es ist wirklich verblüffend, was diese
Lager bewirken! Vorher konnte man den Wagen bei angezogener Handbremse
einige Zentimeter hin und herschieben und dabei das furchterregende
Lagerspiel der "Tie-Bar-Bushes" beobachten, jetzt ist der Wagen bombenfest.
Und das merkt man beim Fahren. Negativ ankreiden könnte man den Lagern
höchstens einen kleinen Komfortverlust (die Räder können
bei Unebenheiten nicht mehr nach hinten ausweichen, ein wichtiges Kriterium
für den Abrollkomfort), aber ansonsten ist es genau das, was ich mir
erwünscht habe. Das Heck fühlt sich richtig fest an, das schwammige
Gefühl bei Lastwechseln oder schnellen Wechselkurven ist verschwunden.
Somit kann ich diese verhältnismäßig kleine Investition
nur jedem empfehlen, sie macht den F
zu einem deutlich besseren Sportwagen!