Der serienmäßige MG-F steht leider sehr hoch in den Rädern, was überhaupt nicht zu seinem ansonsten sportlichen Auftreten paßt und deshalb etwas unglücklich aussieht. Neben der enormen optischen Verbesserung zieht eine vernünftig durchgeführte Tieferlegung auch eine deutliche Verbesserung des Fahrverhaltens durch den tieferen Schwerpunkt nach sich. Dabei gibt es aber beim F mit seiner Hydragasfederung einiges zu beachten, worauf ich im Folgenden hinweisen möchte.
Tieferlegungsmethoden
Es werden auf dem Markt grundsätzlich drei verschiedene Arten der
Tieferlegung angeboten.
Die erste, günstigste aber auf keinen Fall zu empfehlende
Methode ist die des Flüssigkeitablassens. Wie der Name schon sagt
wird hierbei so viel Hydragasflüssigkeit abgelassen, bis der Wagen
auf die erwünschte Fahrhöhe abgesackt ist. Was hierbei nicht
beachtet wird, ist, daß der erforderliche Systemdruck von mindestens
360 psi dabei meist deutlich unterschritten wird. Dadurch wird das Einfederverhalten
der Hydragaseinheiten zum Teil bis zur Unfahrbarkeit beeinträchtigt.
Ich habe es selbst erlebt, wie schlecht das Fahrverhalten eines F
mit ungenügendem Systemdruck ist und kann nur sagen: Kontrolliert
in regelmäßigen Abständen, ob die Fahrhöhe und damit
der Hydragasdruck im vorgeschriebenen Bereich liegen!
Die beiden anderen Methoden erreichen eine Tieferlegung durch Veränderung
der Anlenkpunkte der Hydragaseinheiten. Die original Rover-Methode bedient
sich verkürzter oberer Anlenkpunkte ("short-knuckles" oder "lowering-knuckles",
s. auch
Dieters
Technik-Seiten), während die Firma British-Cars-Jansen in Mönchengladbach
die untere Lagerung der Kolbenstangen versetzt. So wird mit unverändertem
Systemdruck eine Tieferlegung von ca. 30mm erreicht. Stellt man zudem
noch den Druck auf die unterste Toleranzgrenze ein, lassen sich Tieferlegungen
von ca. 40mm realisieren, ohne daß die Federcharakteristik der Hydragaseinheiten
negativ beeinträchtigt wird.
Fahrhöhe und Federweg
Zu beachten ist allerdings, daß der F nach einer Tieferlegung einen geringeren Restfederweg bis zum Durchfedern bis auf die Anschlaggummis hat, da diese in ihrer Lage unverändert bleiben und die Federhärte durch die Tieferlegung ja nicht verändert wird. Bei Fs ohne jeglichen Systemdruck sind Fahrhöhen von 280mm gemessen worden (Felgenmitte bis Kante Radhaus), man kann also daraus schließen, daß ein serienmässiger F bei 365mm Fahrhöhe ca. 85mm Federweg besitzt. Bei einer 30mm-Tieferlegung bleiben davon noch ca. 55mm übrig, was schon recht wenig aber immernoch akzeptabel ist. Von Tieferlegungen um mehr als 40mm ist aber dringend abzuraten, da sonst gröbere Straßenunebenheiten schon mal den Federweg überfordern können, was zum Durschlagen der Federung und der direkten Einleitung der Stöße in die Karrosserie führt. Sehr sehenswert ist zu diesem Thema ist das "Fahrhöhenwerk" auf Olafs Homepage. :)
Vermessung
Nach jeder Veränderung der Fahrhöhe sollte auf jeden Fall eine gründliche Vermessung vorgenommen werden. Bei tiefergelegten Fahrzeugen sollten geänderte Spurwerte eingestellt werden, da sich durch den veränderten Sturz (beim F nicht separat einstellbar) sonst ein erhöhter Reifenabrieb an der Reifeninnenseite ergibt. Näheres dazu hier!