MGF Vorderachse | MGF Hinterachse |
Die Gesamtspur einer Kfz-Achse wird aus der Differenz zwischen dem vorderen und hinteren Abstand der Räder einer Achse ermittelt, gemessen an den Felgenhörnern (Außendurchmesser der Alu-Felge).
Bei modernen Achsmeßgeräten wird die Spur nicht mehr in mm, sondern in Winkelminuten gemessen, dadurch muß der Wert nicht mehr auf den Felgendurchmesser bezogen werden.
Die Einzelspur bezeichnet den Winkel eines einzelnen Rades - an der Hinterachse gemessen - in Bezug auf die Fahrzeuglängsmittelebene, aber !! an der Vorderachse gemessen in Bezug auf die geometrische Fahrachse.
Vorspur wird durch ein positives Vorzeichen gekennzeichnet. Ein geradeaus laufendes Rad hat den geringsten Reifenverschleiß. Bei der Geradeausfahrt entstehen aber Kräfte, die die Räder wegen der Elastizität in den Radaufhängungen vorne nach außen drücken.
Deswegen würden sich die Räder an der Innenseite vorzeitig abradieren. Um dem entgegenzuwirken, stellt man die Räder bei nicht angetriebenen Achsen (MGF Vorderachse) eigentlich auf Vorspur ein.
Bei angetriebenen Achsen (MGF Hinterrachse) werden die Räder wegen der Antriebskräfte zusätzlich vorne zusammengedrückt, deshalb werden hier die Räder in der Regel auf 0-Spur oder sogar Nachspur eingestellt. Die Vorspur stabilisiert also den Geradeauslauf durch Verspannung der Reifenaufstandsflächen und verhindert damit ein Flattern und Radieren der Räder.
Weist ein Fahrzeug an der Hinterachse ungleiche Einzelspurwerte auf, müssen für die Geradeausfahrt die Vorderräder so eingeschlagen werden, daß die Winkelhalbierende der Vorderachsgesamtspur parallel zur Winkelhalbierenden der Hinterachsgesamtspur (= geometrische Fahrachse) steht. Dadurch fährt das Fahrzeug im "Dackellauf", und das Lenkrad steht auf einem leichten Lenkeinschlag.
Einzelspur beim MGF, Offizielle Werte / Neu: Werte vorn toe-in Vorspur toe zero |
-0°08' ... -0°02' Einzelspur +0.05'..+0°10' Gesamt Vorspur |
|
hinten toe zero |
+0°04' ... +0°08' Einzelspur +0.05'..+0°10' Gesamt Vorspur |
Vorspur bei Heckgetriebenen Fahrzeugen:
Vorspur und Nachspur haben einen nicht zu vernachlässigenden Einfluß auf das Fahrverhalten eines Fahrzeugs. Vorspur/Nachspur - was ist das Vorspur (oder Nachspur) beschreibt den Winkel, den die Räder an einer Achse des Fahrzeugs zueinander einnehmen. Der englische Begriff dafür ist wesentlich bezeichnender: „Toe in“ oder „Toe Out“ - also „Zehen nach innen“ oder „Zehen nach außen“.
Wenn die Räder an der Achse exakt parallel zueinander stehen, so haben diese 0° Vorspur/Nachspur. Stehen die vorderen Enden der Räder dichter zusammen als die hinteren Enden, dann hat das Auto Vorspur - „Zehen nach innen“-, stehen die hinteren Enden der Räder dichter zusammen als die vorderen, so spricht man von Nachspur.
Vorspur - wie wird es eingestellt Dabei wird von den Herstellern auf der Hinterachse grundsätzlich eigentlich immer eine Vorspur im Bereich zwischen 0° und 5° vorgesehen, Nachspur an der Hinterachse wird nicht gefahren. An der Hinterachse kann bei vielen Fahrzeugen gewählt werden, ob die Vorspur innen an den Aufhängungspunkten der Schwingen eingestellt wird, oder ob die Schwingen keine Vorspur oder nur einen Teil der Gesamtvorspur haben, und der Rest an den Radträgern eingestellt wird. Die Vorspur auf der Vorderachse ist zumeist mit Hilfe von Rechts-Links-Spurstangen stufenlos einstellbar; es wird in der Regel eine Vor- oder Nachspur von max. 3° gefahren. Vorspur - wie funktioniert das Bei Vor- oder Nachspur kommt der Geradeauslauf nicht dadurch zustande, daß beide Vorderräder unabhängig von einander geradeaus lenken, sondern dadurch, daß sich die gegeneinander gerichteten Lenkkräfte des linken und rechten Vorderrades ausgleichen. Bei Vorspur lenkt das rechte Rad etwas nach links und das Linke nach rechts. Bei Nachspur lenkt das rechte Rad nach rechts und das Linke nach links. Auf sehr unebenen Strecken sollte man sowohl auf die Verwendung von sehr viel Vorspur, als auch sehr viel Nachspur verzichten, da sonst der Geradeauslauf des Autos leidet. Vorspur - auf unebenen Strecken Da auf einer unebenen Strecke häufig ein Rad besseren Bodenkontakt hat als das andere, ist der lenkende Einfluß dieses Rads wesentlich stärker als der des anderen Rads, und das Auto läuft nicht mehr einwandfrei geradeaus. In der Summe der Lenkeinflüsse läuft das Auto immer noch „einigermaßen“ geradeaus, aber die Präzision des Geradeauslaufs läßt doch stark zu wünschen übrig - was sehr problematisch sein kann, bei einem Überholvorgang auf einer schmalen Geraden. Vorspur - auf griffigen Strecken Auf sehr griffigen Strecken sollte man auf die Verwendung von viel Vor- oder Nachspur verzichten, da die gegeneinander gerichteten Lenkkräfte einen Teil der vorwärts gerichteten Antriebskraft verbrauchen. Mit anderen Worten: Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit sinkt. Vorspur - Vorderachse Vorspur auf der (nicht angetriebenen) Vorderachse bewirkt grundsätzlich, daß die Vorderachse weniger kurvenwillig ist. Das neutralste Fahrverhalten durch die Kurve bekommt man in der Regel mit einer Vorspur von 0° auf der Vorderachse. Eine Vorspur von 1°-3° bewirkt mehr Griff am Kurveneingang, aber weniger Griff in der Kurvenmitte und Untersteuern am Kurvenausgang. Nachspur auf der Vorderachse bewirkt, daß das Auto weniger gut in die Kurve einlenkt, aber dafür am Kurvenausgang zum Übersteuern neigt. Ein Auto mit etwas Vorspur auf der Vorderachse hat auf der Geraden einer leidlich ebenen Strecke einen besseren Geradeauslauf als ein Auto mit etwas Nachspur, und beschleunigt aus den Ecken etwas gerader heraus. Vorspur an der Vorderachse wird nur an den Radträgern justiert. Vorspur - Hinterachse Viel Vorspur auf der Hinterachse läßt das Auto auf einer rutschigen, leidlich ebenen Bahn besser aus den Ecken beschleunigen, kostet aber etwas Höchstgeschwindigkeit. Wenig Vorspur ist empfehlenswert auf sehr griffigen Untergründen (Gras, Teppich, feuchter Lehm) oder auf sehr unebenen Bahnen. Auf relativ ebenen Strecken sollte die Vorspur an den Schwingenträgern eingestellt werden und auf unebenen Strecken eher an den Radträgern. Der Grund dafür ist die Art, wie sich bei dem Einfedern der Aufhängung die Geometrie (Vorspur) verändert: Wenn die Vorspur am Aufhängungspunkt der Schwingen anliegt, bekommt das Auto beim Einfedern mehr Vorspur, was - wie schon erwähnt - auf sehr unebenen Strecken nicht erwünscht ist, aber auf rutschigen Bahnen den Vortrieb nochmals verbessert. Wenn die Vorspur in den Radträgern eingebaut ist, bleibt diese beim Einfedern der Aufhängung nahezu gleich, was auf unebenen Bahnen von Vorteil ist, auf rutschigen Bahnen aber etwas Vortrieb kostet.
Homepage | Technik | English Version | nächste Seite
© D.K. 25.05.00