2.
Befestigung und Anbau
des Ölkühlers:
- Wir beginnen
zunächst mit der Vorbereitung der Plastikschürze und dem Anbau des Ölkühlers.
Hierzu muss die Schürze ausgebaut werden, wofür der Wagen noch nicht aufgebockt
oder angehoben werden muss. Kurz zum Verständnis: Die Schürze ist zunächst
mit drei M6 Schrauben an einem Halteblech befestigt. Dieses Blech
wiederum verfügt
über zwei
fest verschweißte Schrauben, die es in Kombination mit zwei M10 Muttern
am vorderen Subframe befestigen:
Bild 2.
- Am besten baut
man beides zusammen aus, indem man einfach nur die zwei M10 Muttern löst
und die Schürze mitsamt dem Halteblech nach vorne kippt und dann nach hinten
oben heraushebt, sodass die Schrauben aus dem Subframe freikommen: Bild
3. Auf diese Weise sind die drei Schrauben und Muttern der Plastikschürze
selbst besser zugänglich.
- Wie man
nun sieht, passt der 10-Reihen Ölkühler von seiner Bauhöhe perfekt hinter
den unteren Teil der Plastikschürze: Bild
4. Ein größerer Kühler ist definitiv für den normalen Betrieb des Wagens
nicht nötig, da bei dieser Einbauvariante die Ölkühlerschläuche bereits
sehr lange Wege zurücklegen und hier schon eine ausreichende zusätzliche
Kühlung stattfindet. Ein größerer Kühler würde vermutlich nur für den Rennsport
Sinn machen.
- Als nächstes
lösen wir zunächst die drei Schrauben, mit denen das Halteblech an der Schürze
befestigt ist: Bild 5. Wenn man genau
hinsieht, stellt man fest, dass es sich um selbst-sichernde Schrauben handelt
- dies ist wichtig, da bei einem Verlust dieser Schürze, z.B. durch Vibration
gelöste Schrauben, erheblicher Schaden am Unterboden verursacht werden kann!
- Bei genauerer
Betrachtung des Halteblechs findet man leider die übliche MG Qualität: billiges,
lackiertes Stahlblech - Bild 6. Ich
empfehle dieses Blech sorgfältig mit Schleifpapier zu entrosten, es anschließend
mit einem Korrosionsschutzmittel zu behandeln (z.B. Fertan) und danach neu
zu lackieren. Wer Wert auf eine perfekte Lösung legt, kann das Teil allerdings
auch Sand- oder Glasperlstrahlen lassen, dann Verzinken und später sauber
Lackieren oder sogar Pulverbeschichten lassen. Dann ist auch dieses Teil
für die Ewigkeit gemacht.
- Jetzt
aber zur Plastikschürze. Diese am besten erstmal ordentlich sauber machen
für die weiteren Arbeiten.
- Nach
Vermessen des Ölkühlers (Bild 7) erwies
sich eine Öffnungsgröße von H 70mm x B 250mm in der Plastikschürze als optimal.
Diese sollte genau mittig auf der Schürze liegen und mit einem Stift und
Lineal für das spätere Aussägen aufgezeichnet werden: Bild
8.
- Das Aussägen
der Öffnung für den Ölkühler gestaltet sich ein wenig kniffelig, da die
Plastikschürze ein gewelltes Metallblech im Inneren als Verstärkung enthält,
d.h. es ist hier nicht mit einem Teppichmesser o.ä. alleine getan. Vorgehen:
Das Verstärkungsblech in der Schürze reicht nicht ganz bis zur Unterkante,
d.h. in einer der unteren Ecken der eingezeichneten Fläche kann man mit
ein wenig Kraft und einem scharfen Messer (Bild
9) ein kleines Eck ausschneiden (Bild
10). Alternativ kann man natürlich auch mit einem größeren Bohrer (10-12mm)
dort ein Loch bohren. Anschließend diese Öffnung als Startpunkt verwenden,
um mit einer elektrischen Stichsäge (feines oder mittleres Sägeblatt für
Metall) die Öffnung auszuschneiden: Bild
11.
Wichtig: Zur Sicherheit beim Bohren und Sägen Schutzbrille tragen!
- Anschließend
die Ränder der ausgeschnittenen Öffnung mit einer Feile oder Schleifpapier
sauber entgraten und glätten.
- Unser
nächster Schritt wird nun die Erstellung der Befestigungsbleche für den
Ölkühler sein. Ziel ist die folgende Befestigung des Ölkühlers, von oben
und von der Seite aus gesehen,
wobei die Befestigungsbleche durch noch anzufertigende Schlitze in der Oberkante
der Schürze geführt werden sollen. Für die Erstellung der Bleche benötigen
wir entweder ein Alu- oder Stahlblech mindestens der Stärke 1,5 bis 2 mm
und der Größe von etwa 20cm x 20cm. Im vorliegenden Beispiel wurde ein altes
Aluminium-Fensterblech verwendet. Auf dieses Blech wird, gemäß folgender
Skizze mit den abgebildeten
Maßen, die Form zweier Befestigungsbleche aufgezeichnet (Bild
12), die anschließend mit einer Metallsäge ausgeschnitten werden.
Wichtig: Um Schnittverletzungen durch das scharfkantige Blech zu vermeiden,
Schutzhandschuhe tragen!
- Nach
dem Ausschneiden sollten mit einer Feile und Schleifpapier die Kanten der
Bleche geglättet und die Ecken abgerundet werden.
- Im nächsten
Schritt werden die Aufnahmelöcher in das Blech gebohrt. Hierzu die Position
der Löcher gemäß der Skizze
aufzeichnen (Bild 13 und Bild
14)und vor dem Bohren mit Hilfe eines Nagels und einem Hammer die Stelle
"körnen", damit der Bohrer nicht abrutscht (Bild
15). Zum Bohren selbst klemmt man das Blech am besten mit einer Schraubzwinge
auf ein Stück Holz (Bild 16). Die angezeichneten Löcher
mit einem 6mm Bohrer bohren und mit einer runden Feile ein wenig erweitern,
damit die M6 Schrauben durchpassen, und entgraten.
- Anschließend
sollten die Bleche an Oberseite der Befestigungskante der Schürze gehalten
werden und mit einem Stift die Kante angezeichnet werden (Bild
17). Da die Befestigungskante der Schürze leicht nach oben geknickt
ist, müssen an dieser Stelle die Befestigungsbleche leicht gebogen werden,
um eine horizontale Befestigung des Ölkühlers sicherzustellen. Zum Biegen
klemmt man die Bleche bis zur Linie zwischen zwei Holzstücke in eine Schraubstock
und biegt sie mit Gefühl (!!!) mit dem Handballen zurecht, wobei man den
Winkel mit der Befestigungskante der Schürze vergleicht, bis er passt. Vor
allem bei Alublech ist vorsichtiges Biegen angebracht, da es sehr schnell
bricht! Das Ergebnis sollte so aussehen: Bild
18.
- Abschließend
empfiehlt sich ein Lackieren der fertigen Befestigungsbleche, um einen gewissen
Korrosionsschutz zu gewährleisten. Alternativ gibt es auch hier die Luxusoption,
diese Pulverbeschichten zu lassen.
- Als nächstes
müssen jeweils in der Befestigungskante der Schürze, als auch im Halteblech
zwei weitere Löcher gebohrt werden, um die eben fertig gestellten Befestigungsbleche
des Ölkühlers sicher zu verschrauben. Hierzu misst man entweder den nötigen
Lochabstand mit einem Lineal (Bild 19)
oder man hält man die Befestigungsbleche mit den äußeren Löchern über jeweils
die linken bzw. rechten Löcher am Halteblech und zeichnet die Stellen ein,
wo die weiteren Löcher gebohrt werden sollen. Ebenso verfährt man an der
Schürze selbst. Anschließend werden sowohl in der Schürze, als auch im Halteblech
(vorher wieder "körnen"!) die angezeichneten Löcher mit einem
6mm Bohrer gebohrt und mit einer runden Feile ein wenig erweitert und entgratet.
- Um die
Befestigungsbleche richtig anzubringen (diese müssen durch die Plastikschürze
nach hinten ragen), müssen nun zwei Schlitze in die Schürze direkt oberhalb
von deren Befestigungskante gemacht werden. Hierzu kann man entweder die
Breite der Befestigungsbleche am Halteblech markieren (Bild
20) und diese Markierungen wiederum auf die Schürze übertragen (Bild
21), oder man am hält ganz einfach die jeweiligen Befestigungsbleche
an die entsprechenden Bohrung für die Schrauben direkt an der Schürze und
markiert mit einem Stift die nötige Breite der Schlitze. Anschließen geht
man ähnlich vor, wie beim Ausschneiden der Öffnung für den Kühler: Es wird
zunächst ein Loch direkt am Rand der Befestigungskante gebohrt oder geschnitten
(Bild 22 - hier mit einer Minibohrmaschine
und einer kleinen Trennscheibe gemacht), damit man das Sägeblatt der Stichsäge
durchführen kann, und anschließend werden mit dieser die Schlitze ausgeschnitten.
Diese sollten ca. 70mm breit und etwa 4-5mm hoch sein - das Ergebnis sieht
so aus: Bild 23.
- Bevor
wir nun alles zusammenbauen, sollte noch die Öffnung in der Schürze auf
dessen Rückseite mit einem Gitter als Steinschlagschutz für den Ölkühler
versehen werden. Hierfür wird mit einer Blechschere (eine kräftige normale
Schere tut es allerdings auch) ein passendes Stück Alu-Streckgitter ausgeschnitten
(Bild 24), welches die hier
abgebildeten Maße haben sollte.
- Das Gitter
selbst soll nun mit den sechs M4 Senkkopf-Schrauben befestigt werden, wofür
nun noch die nötigen Löcher in die Schürze gebohrt werden müssen. Dazu wird
das Gitter auf der Schürze positioniert und passende Öffnungen im Gitter
für die Schrauben gesucht und durch diese Markierungen für die Bohrungen
mit einem Stift auf der Schürze eingezeichnet. Anschließend mit einem 5mm
Bohrer die Löcher bohren (auch hier sei das "körnen" vorher wärmstens
empfohlen, da der Bohrer auf dem Kunststoff sonst leicht wegrutscht) und
danach entgraten.
- Empfehlung:
Um das Rosten der Blechverstärkung in der Schürze zu vermeiden, sollten
alle "Schnittflächen", wo das Blech sichtbar ist, idealerweise
noch mal von Hand mit einer schwarzen Farbe überlackiert werden.
- Nun kann
das Gitter an der Rückseite der Schürze festgeschraubt werden, wobei die
Senkkopfschrauben von der Frontseite mit Unterlegscheiben eingeschraubt
werden und auf der Rückseite ebenfalls mit Unterlegscheiben und Muttern
(Schraubensicherungskleber verwenden!) gesichert werden. Das sieht so aus,
von vorne und von
hinten.
- Da der
untere Rand der Öffnung in der Schürze selbst zu schmal für eine Verschraubung
des Gitters ist, kann man hier die Befestigung mittels zweier schmaler Kabelbinder
machen, deren Enden dann abgeschnitten werden - Bild
27.
- Um eine
Beschädigung der Lackierung des Ölkühlers und damit dessen vorzeitige Korrosion
zu vermeiden, empfiehlt sich das Anbringen von Gummipuffern über den Rückseiten
der Gitterverschraubungen. Diese können z.B. Abschneiden von etwa 4-5mm
breiten Ringen aus einem 12mm Gummischlauch gemacht werden, siehe Bild
28.
- Nun kann
die komplette Konstruktion Halteblech - Schürze - Befestigungsbleche in
dieser Reihenfolge zusammengebaut werden (Bild
29 und Bild 30). Für die Verschraubung
werden fünf M6x15 Schrauben mit Unterlegscheiben (beidseitig) und Muttern
benötigt. Das Ganze sieht zusammengebaut so aus: Bild
31 und Bild 32.
Wichtig:
Die Schrauben müssen mit Schraubensicherungskleber oder selbst-sichernden
Muttern befestigt werden (Bild 33),
da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Schrauben durch Vibration lösen
und man damit die Schürze und den Ölkühler verliert. Letzteres endet damit
auch - falls man nicht sofort stehen bleibt - mit dem Exitus des Motors.
- Abschließend
wird der Ölkühler an den Befestigungsblechen mit vier Schrauben und Unterlegscheiben
(beidseitig) + Muttern verschraubt, wobei man zwischen den Ölkühler und
den Befestigungsblechen noch einen Streifen Gummi (Gummimatte oder aus einem
Gummischlauch ausgeschnittenes Stück) als Vibrationsdämmung legen sollte
(Bild 34). Das Ergebnis sieht dann
so aus: Von der Seite hinten, von
oben und von vorne.
Wichtig:
Auch hier unbedingt Schraubensicherungskleber oder selbst-sichernde
Muttern verwenden.
- Wird
Teflonband als Dichtmittel für die Anschlüsse am Ölkühler verwendet, dann
bringen wir dies am besten jetzt vor dem Einbau im Fahrzeug an, da man später
schlecht an die Gewinde rankommt (Bild
38).
- Jetzt
sind wir soweit, dass wir die fertige Konstruktion wieder am Fahrzeug anbringen
können. Hierzu das Halteblech wieder schräg ansetzen (Bild
39) und dessen Schrauben vorsichtig von hinten oben in die Löcher im
Subframe einfädeln und dann festschrauben. Dabei die billigen M10 Original-Muttern
durch selbst-sichernde Muttern aus Edelstahl mit passenden Unterlegscheiben
(10,4x20mm) austauschen - wieder ein paar Teile weniger, die korrodieren
können. Sollten die Original-Mutter weitergenutzt werden, empfiehlt sich
die Verwendung von Schraubensicherungskleber, um eine sichere Befestigung
zu gewährleisten, da nun doch einiges mehr an Gewicht am Halteblech "hängt".
Das ist nun alles, was man vom Ölkühler sieht, wenn man von Vorne unter
die Frontschürze blickt: Bild 40.